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Leise Hardware und lüfterlose Computer

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 Fertige Systeme
Uwe Offline

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Beiträge: 114

17.10.2009 13:06
Desktop - FutureClient / Intel E8400 Zitat · Antworten

Über Ebay ist mir ein FuturePC (oder auch FutureClient) recht günstig in die Hände gefallen. Mehr zu dem Original findet man über Google.
Die alte Hardware in Form eines Celeron 1GHz Tualatin wurde entfernt. Ebenso das riesige originale Netzteil, welches vor dem Board in der gesamten Gehäusebreite saß. Dieses war zwar direkt über 220V angeschlossen, stammte aber noch aus Zeiten, wo der Wirkungsgrad eher gering war. Immerhin saßen dessen Leistungswandler zusätzlich noch am linken Kühlkörper.
Eingebaut ist ein Gigabyte GA-EG43M-S2H und ein Intel E5200. Dazu 2GB RAM, 250GB WesternDigital Scorpio 2,5" SATA, Notebook-Diskettenlaufwerk (Originalbauteil) und ein DVD-Brenner. Platz für zwei PCI-Karten ist noch vorhanden. Für eine 3,5"-Festplatte befindet sich original unter dem Deckel, direkt über der CPU, eine Halterung. Hier findet meine 2,5"-Dämmbox ihren Platz. Das verwendete 120W-Netzteil kennt man zB aus einigen Silverstone-Gehäusen. Der interne DC-DC-Wandler kommt unter das ROM. Das 220V-Netzteil ist eh außerhalb.
Grundsätzlich ist das Gehäuse aufgrund der geringen Kühlfläche eher für Mainboards mit OnBoard-Grafik geeignet. Mehr als 100Watt Gesamtleistung traue ich den beiden Kühlkörpern zusammen nach grober Schätzung nicht zu. Eher sogar weniger. Gekühlt werden demnach Chipsatz und CPU über beide Seiten des Gehäuses.
Erster grober Überblick:



Angedacht ist hinten die Möglichkeit weitere Anschlüsse für COM, eSATA, 2x USB, optisch/koaxial Sound-OUT. Dazu ist über der ATX-Blende ein schmaler Streifen als Platz vorhanden, wo diese Teile eingepaßt wurden. Für das Loch , wo sich ehemals die 220V-Kaltgerätebuchse befand, wurde ein Blech mit kleinen Loch für die Verbindung externes NT zu DC/DC-Wandler eingesetzt.
In der Front befinden sich lediglich ein optisches Laufwerk und ein Diskettenlaufwerk. Statt der Diskette wird später ein Ausschnitt mit Plexiblende entstehen, hinter der ein Display Platz finden könnte. Vorerst bleibt das auch erst mal drin. Dahinter ist bereits ein großer Raum, etwa wie der des optischen Laufwerkes, bis auf 1mm Frontstärke ausgefräßt. Es besteht also bei Bedarf immer die Möglichkeit, diesen Platz nach außen durchzubrechen.
In der Front entstanden Durchbrüche für Sound, USB und Firewire. In mühevoller Kleinarbeit lediglich mit Borhmaschine und Dremel. Die Platte ist immerhin 1cm dick.



Während des Aufbaus wurde ein anderes Mainboard benutzt. Deshalb die Fotos etwas durcheinander. Zur Erklärung ausreichend.
Der Chipsatz wird nach links gekühlt, die CPU mit drei Heatpipes nach rechts und einer weiteren nach links.
Ich besitze eine Menge industriell vorgefertigter und gebogener 6mm-Heatpipes. Aus diesen bekommt man den vorhanden 90°-Bogen nicht mehr vollständig heraus. Deshalb sind an einigen Stellen eben Bögen vorhanden, wo sie nicht unbedingt hin gehören. Ein rein optischer Mangel, den der Deckel verschwinden läßt.
Bei der einen Heatpipe auf der CPU wurde dieser Bogen einfach zu einem U weiter gebogen und somit entstanden zwei Heatpipes. Genau an diesem Knick funktioniert sie natürlich nicht mehr. Aber von da zu den Enden hin tut sie ihren Dienst wie vorher.
Der CPU-Kühler wurde selbst angefertigt. Dieser wird mit je einer Backplate unter dem Board und einer auf dem Kühler (4€-Artikel von Ebay) befestigt. Der am Ende verbaute Chipsatzkühler (siehe weiter unten) ist ein Rest eines Zalman-Grafikartenkühlers.



Passungen angefertig und angebracht. Die original eingefräßten Nuten an den Kühlkörpern (bei der CPU) wurden natürlich mit genutzt.
Das Netzteil sitzt auf vier kleinen Abstandshaltern und die Wandler haben über Wärmeleitpads zusätzlichen Kontakt zum Bodenblech. Die Kabel zu Board und Laufwerke wurden aus Restbeständen komplett neu angefertigt, da nichts wirklich richtig paßte. Daneben, noch mit alten Board, einem E2180 und Kabelsalat, die ersten Gehversuche. Die CPU auf 2,5GHz getaktet und bei abgelesenen knapp 90W an der Steckdose wurde die nicht mal 60°C warm.



Alles wieder ausgebaut, ein paar Feinarbeiten und die richtige Hardware rein.



Also möglichst schnell den Deckel drauf, damit man das Chaos nicht sieht. Bei 8cm Gehäusehöhe geht es innen schon recht eng zu. Irgend wie sind es immer zu viele Kabel. Schwieriger zu verlegen als die Heatpipes.



Stromverbrauch liegt im Idle bei 40Watt, unter Last sind es 68Watt. Die CPU läuft mit Standard 2,5GHz. Alle Einstellungen bei Default. Nichts untervoltet oder untertaktet. Mitgeliefertes Gigabyte Tool "EnergySaver" schaltet automatisch von der 4Phasen-Versorgung zwei ab und gibt der CPU im Idle 1V und unter Last 1,1V.
Wärmstes Bauteil, gemessen mit allen, was ich an Hilfsmitteln zur Verfügung habe, ist die Southbridge mit ca. 50°C. Dort hatte ich zum Messen einen Foliensensor so nah wie möglich an den Chip plaziert. Alles andere bleibt drunter.
Im Moment würde auch ein PICO-PSU ausreichen. Da man aber bis ca. 100W aufstocken kann, würde das wahrscheinlich ohne Kühlung nicht lange überleben.
Platz ist noch für zwei PCI-Karten und über der Diskette für eine 2,5"-Platte. Man könnte also die jetzige Dämmbox entfernen und zB eine SSD einbauen. Bei normalen Umgebungsgeräuschen ist der PC nicht zu hören.

CPU wurde später getauscht gegen einen E8400. Stromverbrauch im Idle bleibt gleich, unter Last sind es nun 73Watt. Das Gigabyte-Tool gibt der CPU zwischen 1 und maximal 1,1V. Wärmetechnisch läßt sich das Gehäuse davon wenig beeindrucken. Ausgelesen, falls die Werte stimmen, werden 50°C Kerntemperatur.

Seit Anfang 2012 dient eine SSD INTEL X25-E mit 32GB und SLC-Chips als Systemlaufwerk, eine 320GB WesternDigital Scorpio Black 2,5" als Datenspeicher.
Mai 2015, läuft noch, wird hin und wieder genutzt.

Uwe

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